Rückzug

Kaltes Tau im Nebelgrün
Wie Tränen vor mir schmolz
Ein altes Herz vergraben
Im eisig blauen Unterholz

Ein Licht brannte düster
Durch Baumkronen hin zu mir
Ein Vogel zweisam sang
In der Ferne am Klavier

All das ist lange her
Doch mein Herz schlägt noch immer
Im Moos begraben schlägt es
Und schlägt so schwer

Meine Seele weint an jedem Baum
Ein Vogel einsam schweigt
Mein Herz ich hör es
Im Wald da hör ich’s kaum

Die In Winter

Das Leben verweilt
In einer kalten Nacht

Wo trübe Tränen
Die in Winter gekleidet
Auf eisigen Ästen liegen
Sich in wahrer Liebe wiegen

Und Sterne wie Kristall
Unter weißen Füßen brechen
Unsicher schmilzt der Winter
Unter roten Händen und dahinter

Ein vernarbtes Herz durch
Schneebedeckte Nächte blaut

Im Nest der Sehnsucht
Sich mit grün bedeckt
Und einsam im Nebel schleichend
Jedem Stern die Hand reichend

Ertrinkt es in verbranntem Schnee
Der einsam glitzernd
Verzweifelt gelbe Lieder singt
In Atemnot nach Frühling ringt

Vielleicht war dieses Leben
Doch nur der Liebe wegen

Das erste Buch des Frühlings

Das erste Buch des Frühlings
Liegt gespannt im Abendlicht
Es klammert sich ganz fest
Und träumt, doch atmet nicht

Das erste Buch des Frühlings
Fliegt über uns hinaus
Die letzten Zeilen lesend
Flieg ich mit ihm nach Haus

Das erste Buch des Frühlings
Kommt in mir zur Ruh
Es weckt daheim ein Leben
Und dort, dort lebst auch du

Schaukeln

In der Ecke auf
Den Schmerz gehört
Irgendwo dazugehört
Wo heute niemand ist

Ich wollte nur ein Kind sein
Wollte nur…
Immer nur ein Kind sein
Schaukeln, frei sein

Nie zurück, Gedanken rein
Stets allein, Augen schreien
Märchen schreiben
Wo Narben bleiben

Immer nur ein Kind sein
Als die Schaukel schwang
Im Flussbett sprang
Wollte immer nur ein Kind sein

Mein Leben

Ich wandle einsam
Durch nebelartig blaue Tage
Die verworren
Vor den Schatten fliehen

Erinnerungen bleiben
Und jagen jede Nacht
Selten grüne Hoffnungen
Die sich durch mein Herz ziehen

Alle Träume sind
Im Abendlicht vergangen
Wie gelber Sand
Durch meine Hände geronnen

Doch mein Leben
Kann ich nicht beenden
Denn selbst das
Hast du mir genommen

Hinter Den Sternen

Doch ich liebe dich
Bis hin zum Mond
Und vermisse dich
Hinter den Sternen

Ich wünscht du wärst
Dort bei mir gewesen
Und hättest diese Worte
Von meinen Lippen gelesen

Geborgenheit

Worte kriechen
An den Saiten herunter
Die meine Finger munter
An der Spitze berühren

Lippen verführen
Ein Instrument
Welches mich
Mit jeder Faser kennt

Ein Herz schlägt
Im Dämmerschlag
Mein Leben regt
Und legt sich

In die Arme
In Geborgenheit
Ein Leben welches
Ich nie mehr geben mag

Geteiltes Herz

Und ich weiß du denkst
Und fühlst genau wie ich
Und du weißt ich denke
Und fühle genau wie du

Doch liegen Welten
Zwischen uns
Liegen Leben
Voll verschiedner Kunst

Und bist du auch
Im Traume nah
So ist die Liebe
Morgens nimmer da

Was nützt ein Herz
In zwei geteilt
Wenn es doch stets
Bei dir verweilt